Geschichte der IVR

Die Internationale Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (IVR) wurde am 1. Oktober 1909 in Berlin als „Internationale Vereinigung für Rechts- und Wirtschaftsphilosophie“ begründet und 1933 in „Internationale Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie“ umbenannt. Die IVR ist die älteste, größte und bedeutendste Vereinigung im Bereich der Rechts- und Sozialphilosophie. Gründungsvorsitzende waren Josef Kohler, Fritz Berolzheimer und Carl Fürstenberg. Gründungspatron war der Unternehmer und Sozialpolitiker Wilhelm Merton, der die Handelshochschule und spätere Universität Frankfurt/Main mitbegründet hat. 1959 wurde in Wien auf dem 2. Weltkongreß der IVR nach dem 2. Weltkrieg die Aufgliederung in nationale Sektionen beschlossen.
Heute zählt die IVR über 40 nationale Mitgliedsverbände mit mehr als 2000 Mitgliedern auf der ganzen Welt, die jeweils unterschiedlich organisiert sind. Die Gesamtvereinigung ist ein eingetragener Verein deutschen Rechts mit Sitz in Wiesbaden. Ihr Zweck ist gemäß Satzung die Pflege und Förderung der Rechts- und Sozialphilosophie auf nationaler und internationaler Ebene ohne Ausschluß einer wissenschaftlichen Richtung. Zur Erfüllung dieses Zwecks führt die Vereinigung alle zwei Jahre Weltkongresse durch. Über ihre laufende Arbeit unterrichtet das Weltpräsidium durch regelmäßige Newsletter.
Wissenschaftliches Organ der IVR ist die bereits im Jahre 1907 von Josef Kohler und Fritz Berolzheimer gegründete internationale Zeitschrift für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP), die als wichtigste Publikation auf ihrem Gebiet angesehen wird. In ihr werden inzwischen Beiträge in vier Sprachen – deutsch, englisch, französisch und spanisch – veröffentlicht. Unter den nationalen Mitgliedsverbänden der IVR nimmt die Deutsche Sektion einen führenden Platz ein. Die seit Anfang der 60er Jahre bestehenden Sektionen der BRD und DDR haben sich 1990 zusammengeschlossen.
Derzeit zählt diese fast vierhundert Mitglieder, die auch gleichzeitig Mitglieder der Gesamtvereinigung sind. Die deutsche Sektion der IVR ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein zur Förderung der Wissenschaft. Anfang der 90er Jahre wurde aus der IVR heraus das Junge Forum Rechtsphilosophie gegründet, eine Initiative vor allem von Assistenten und Mitarbeitern aus den Bereichen von Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie, die im deutschsprachigen Raum mittlerweile eine Reihe von eigenständigen Tagungen abgehalten hat.

Literatur

Karl A. Mollnau, Einleitung. Verein einer Zeitschrift oder Zeitschrift eines Vereins? In: ARSP, Beih. 38, 1989, S. 7-15.arl A. Mollnau (Hrsg.) unter Mitarbeit von Andreas Gängel und Erika Mutter), Die Internationale Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie und ihre Zeitschrift. Bibliographie, Statuten, Wirkungsgeschichtliches; Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Beiheft 38, Stuttgart 1989 (Beiheft ist noch lieferbar, » www.steiner-verlag.de).

Mitgliedschaft

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 36,– Euro jährlich und wird im Januar eines Jahres per Einzugsermächtigung eingezogen bzw. auf das Konto der IVR überwiesen. Studenten und Referendare bezahlen 18,– Euro. Die Mitgliedschaft berechtigt zum ermäßigten Bezug der Zeitschrift Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie (ARSP).

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